Ob er glaubt, dass er schön ist? Ja, aber hallo! Bellissimo, findet Enea. Bescheidenheit ist nicht grad Pietro Castellittos Ding. Der Star, Autor und Regisseur von „Enea“ kokettiert mit seinem Aussehen, seinem Talent. Ja, das ist enorm eitel und prätentiös. Jede Einstellung, jeder Satz ein: „Schau, Mama, ohne Hände!“ Aber ein Bubenstück von solch grandioser Unverschämtheit, dass man’s kapitulierend bewundern, fast lieben muss. Und ihm lassen: So sehr Castellitto protzt mit seinen Einfällen – er hat immerhin wirklich welche. Und er kann was. Das Porträt eines jungen, schnöseligen Gangsters ist äußerst italienisch, von den Schlagern und der Filmtradition (Fellini, Sorrentino dürften Hausheilige sein) bis zur (nur halb ironischen) Verehrung von La Mamma, dem Wunsch nach Bambini. Und unter allem ist es doch ein wehmütiger, ernst zu nehmender Film über Familie. (An diesem Samstag, 17.30 Uhr, Rio 1.)
WIL