Voller Ehrfurcht bezeichnet man ihn als „Napoleon der Kochkunst“, den sagenumwobenen Gastronom Dodin Bouffant, hier gespielt von Benoit Magimel. Um ihn rankt sich das gesamte Geschehen dieses appetitlich angerichteten Spielfilms von Tran Anh Hung. Der aus Vietnam stammende und seit Langem in Frankreich lebende Regisseur bewies schon in seinem Debüt „Der Duft der grünen Papaya“, wie dicht Kochen und Sinnlichkeit beieinander liegen können. Diesmal schmurgelt, brutzelt und brodelt es in einem fort in dieser prachtvoll ausgestatteten Restaurantküche Ende des 19. Jahrhunderts. Doch ein wirklich zufriedener Mann ist Dodin Bouffant nicht: Seine Lebensgefährtin und berufliche Partnerin Eugenie (Juliette Binoche) will ihn nämlich beharrlich nicht heiraten. Und dafür hat sie nicht nur einen Grund. „Geliebte Köchin“, lose angelehnt an einen Roman von Marcel Rouff, ist ein opulentes historisches Gesellschafts- und Liebesdrama, das von Standesunterschieden und dem Zauber des guten Geschmacks erzählt. Dies in erlesensten Bildern, was sich ja von selbst versteht.
ULF
Tran Anh Hung:
„Geliebte Köchin“ (Weltkino).
★★★★☆ Sehenswert