Es ist schon ein Weilchen her, dass die Neue Rumänische Welle über die Festivals der Welt geschwappt ist. Filme wie „4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage“ von Christian Mungiu oder „Polizist, Adjektiv“ von Corneliu Porumboiu begeisterten in Cannes und richteten den Blick der Branche auf das zuvor kaum wahrgenommene Filmland. Plötzlich waren die Rumänen en vogue. Der Band „Klassiker des rumänischen Films“ beschäftigt sich nicht nur mit dieser Phase des Kinos in Rumänien, sondern umfasst mit seinen 25 Filmporträts mehr als 100 Jahre Filmgeschichte. Er erzählt von den Lustspielen der Vierzigerjahre, den Epen aus der frühen Ceausescu-Zeit, den selbstreflexiven Spielfilmen der Siebziger und der Handkamera-Ästhetik des Neuen Rumänienkinos bis zum Berlinale-Gewinner 2018 „Rühr mich nicht an“ von Adina Pintilie. Die Aufsätze variieren je nach Autor und sind nicht immer leicht lesbar, aber sie machen auf jeden Fall eins: Lust, dieses Kino zu entdecken.
VES
Dana Duma (u. a.):
„Klassiker des rumänischen Films“. Schüren, 228 S.; 18 Euro.
★★★☆☆ Annehmbar