CD

Der beste „Freischütz“

von Redaktion

Mit den Inszenierungen von Webers „Freischütz“ (siehe rechts) verhält es sich ähnlich wie mit den Einspielungen: Da gibt es kaum eine Gesamtaufnahme, die vollumfänglich befriedigt. Und noch immer hält die Großtat von Carlos Kleiber die Spitzenposition, einzig Nikolaus Harnoncourt reichte später auf seine Weise an den Kollegen heran. Im Spätwinter 1973 produzierte Kleiber in der Dresdner Lukaskirche sagenhafte 60 Stunden Musik, aus denen dieser „Freischütz“ destilliert wurde. Nie mehr danach lief die Staatskapelle Dresden so heiß bis zum Kolbenfresser wie in diesen Aufnahmesitzungen. Mit Gundula Janowitz, Edith Mathis, Theo Adam und Peter Schreier stand mitten im Kalten Krieg ein deutsch-deutsches All-Star-Ensemble zur Verfügung – wobei sich Schreier als sehr lyrischer Tenor zur Rolle des Max überreden ließ. Kleibers Wolfsschlucht beschert einen solchen Hör-Grusel, da braucht’s keine Regie mehr.
TH

Weber:

„Der Freischütz“. Staatskapelle Dresden,
Carlos Kleiber (Deutsche Grammophon).


★★★★★ Hervorragend

Artikel 6 von 9