Es gibt Damen, denen hört man einfach gerne zu. Ganz besonders sind das die Erwachsenenpop-Chanteusen, die so klingen, als flüsterten sie einem unter den Laken etwas ins Ohr. Holly Cole, Norah Jones, Eleni Mandell, Jennifer Warnes fallen einem ein. Und natürlich Madeleine Peyroux, deren aktuelles Album „Let’s walk“ wieder mit ganz viel Laken-Flüsterei beginnt. „Find true Love“ zirpt sie wie weiland Billie Holiday, Gitarre und Keyboard tupfen dezent, das Schlagzeug klappert sachte. Beim Titelsong lädt sie dann den ganzen Kirchenchor zum himmelwärts strebenden Gospel ein. „Please come on inside“ zeigt sie wieder als Verführerin, diesmal aber offensiver, zu Bluesgitarre und mit lasziv ins Falsett kippendem „Please“. „Blues for Heaven“ schlendert als Old-Time-Jazz daher, „Me and the Mosquito“ als beschwingter Calypso. Legen Sie diese rundum gediegene Platte an einem summenden Sommerabend auf dem Balkon auf. Essen und süffeln Sie was Feines mit Ihrer/Ihrem Liebsten. Und dann nichts wie ab zum Laken-Flüstern!
LÖ
Madeleine Peyroux:
„Let‘s walk“ (Just one Recording / Thirty Tigers).
★★★★☆ Hörenswert