IM NATIONALTHEATER

Ein Erlebnis

von Redaktion

Das Münchner Nationaltheater im Festspielrausch. Ganz klar: John Crankos „Onegin“ (1967) bleibt ein Diamant. Die Puschkin-Vorlage, Tschaikowski (einfühlsam engagiert am Pult Vello Pähn), die malerische Ausstattung von Jürgen Rose und Crankos einmalig erzählende Choreografie – immer wieder ein Erlebnis. Osiel Gouneo, souverän eleganter Techniker und Meister im Partnering, lässt seinen Onegin vom Dandy zum ernsthaft Liebenden reifen. Matteo Dilaghi als Fürst Gremin: vornehm in der Geste, sicher in der Pas-de-deux-Technik. Dazu zwei Debüts: Ariel Merkuri, zu Beginn ein wenig vom Orchestertempo gehetzt, gab einen jugendlich stürmischen Lenski. Ksenia Shevtsova: vornehm in der darstellerischen Allüre und federleicht fließend in den tückischen Cranko-Hebungen des jeweiligen Partners. Nach der Vorstellung zwei Beförderungen: Merkuri stieg auf zum Solisten, Shevtsova (Foto: Gregory Shelukhin) zur Ersten Solistin. Glückwunsch.
GRA

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