UNSERE KURZKRITIKEN

Ermittler in Höchstform

von Redaktion

Konsul Aurel Timescu wird an die französische Botschaft in die mosambikanische Hauptstadt Maputo versetzt. Sein Job interessiert ihn nicht, Mordfälle faszinieren ihn dafür umso mehr. Der Tod eines Hotelbesitzers kommt ihm daher gerade recht. Dessen Exfrau wird wegen Mordes verhaftet, doch Aurel ist von ihrer Unschuld überzeugt und wittert seine Chance als Kriminalist. Dabei trifft er auf eine gefährliche Mischung aus Korruption, politischen Intrigen und illegalen Geschäften. Jean-Christophe Rufin, Träger des französischen Literaturpreises Prix Goncourt, hat mit Aurel Timescu einen klassischen Antihelden geschaffen. In „Der Tote im Pool“ ist der Amateur-Ermittler in Höchstform. Sein unangepasstes Handeln gegen jede Norm macht ihn zu einer interessanten Figur. Mit Mosambik als Schauplatz eröffnet der Autor zudem den Blick auf ein Land, das für die meisten Europäer eher Terra Incognita sein dürfte. Dabei lässt Rufin eigene Erfahrungen als französischer Diplomat in afrikanischen Ländern einfließen.
SP

Jean-Christophe Rufin:

„Der Tote im Pool“. Tropen, 208 Seiten; 17 Euro.


★★★★☆ Lesenswert

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