Aus sehr unterschiedlichen Perspektiven erzählt Agnieszka Holland in ihrem aufrüttelnden Spielfilm von Menschen an der Grenze zwischen Belarus und Polen. In hartem Schwarz-Weiß ist dieses Drama gehalten, und es scheint, als ob die Schicksalsschläge, denen die Flüchtlingsfamilie von Bashir und Amina ausgesetzt ist, dadurch nur umso drastischer ausfallen. Einen weiten Weg haben die Syrer mit ihren kleinen Kindern und dem Großvater schon hinter sich. Immer die Hoffnung auf ein Leben in Europa, in Frieden und Sicherheit, ohne Bombenangriffe und ohne Vegetieren in Ruinen vor Augen. Doch an der belarussischen Grenze endet plötzlich, was man ihnen für viel Geld als einen sicheren Transfer bis nach Schweden verkauft hatte. Die polnische Filmemacherin („Hitlerjunge Salomon“) zeigt die katastrophalen Zustände an den europäischen Grenzen und wie die Flüchtlinge zu hilflosen politischen Spielbällen werden. „Green Border“ ist eine ernüchternde Anklage der aktuellen Asylpolitik, eingefangen in starken Bildern.
ULF
Agnieszka Holland:
„Green Border“ (good!movies).
★★★★★ Hervorragend