Der Cowboyhut, die Saloon-Schrift und allein der Name – selten hat eine Platte äußerlich so „Country“ geschrien wie das Album des aus Texas stammenden Joe Ely. Ein Texaner dieses Namens, das darf nicht verwundern, hat natürlich schon als Pferdepfleger im Zirkus gearbeitet und in jungen Jahren mit den berüchtigten Flatlanders dem Alternative Country den Boden bereitet. Er ist ein Freund von Bruce Springsteen, durfte Punk-Ikone Joe Strummer zu seinen Bewunderern zählen und verbrachte viele Jahre auf Tour. Dem unsteten Leben auf der Straße, von Bühne zu Bühne, und den Geschichten entlang des Weges widmet er dieses Konzeptalbum. „Driven to drive“ ist nicht der nostalgische Country-Schunkler, den man erwarten könnte. Es ist vielmehr ein mit Country- und Zydeco-Instrumentarium eingespieltes Blues-Album samt Rock’n’Roll-Attitüde, das Keith Richards ziemlich gut finden dürfte.
CU
Joe Ely:
„Driven to drive“ (Rack’em Records/Thirty Tigers).
★★★★☆ Hörenswert