Auf der Flucht vor heißer Lava

von Redaktion

Skelette von Opfern des Vesuv-Ausbruchs in Pompeji gefunden

Zeugnis einer Katastrophe: eins der beiden Skelette, die nun in der alten Römer-Stadt Pompeji ausgegraben wurden. © dpa

Archäologen haben in der versunkenen italienischen Stadt Pompeji die Skelette zweier Opfer des verheerenden Vulkanausbruchs aus dem Jahr 79 gefunden. Die Forscher gehen davon aus, dass es die Überreste einer Frau und eines Mannes sind, die während des Ausbruchs des Vesuvs in einem Raum Schutz suchten. In dem Bereich, in dem die Skelette entdeckt wurden, sind derzeit Ausgrabungen im Gange, wie der Archäologiepark mitteilte. Das Skelett der Frau wurde auf den Überresten eines Bettes entdeckt. Bei ihr wurde ein kleiner Schatz mit Gold-, Silber- und Bronzemünzen sowie goldenen Ohrringen und Perlen gefunden. Anhand der Einrichtung gehen die Forscher davon aus, dass es sich bei dem Raum, in dem sie gefunden wurde, um ihr Schlafzimmer handelte.

Die Frau und der Mann wählten den Raum wohl als Zufluchtsort vor dem Ascheregen und vor Gesteinsfragmenten. Er war so gut abgedichtet, dass nur die umliegenden Räume von Bimsstein gefüllt waren. Allerdings war dadurch die Tür versperrt, sodass sie in dem kleinen Zimmer eingeschlossen waren und dort starben. Die Forscher konnten rekonstruieren, welche Möbel sich dort während des Ausbruchs befanden: ein Bett, eine Truhe, ein Leuchter und ein Tisch mit einer Marmorplatte sowie weitere Gegenstände.

In der versunkenen Römer-Stadt am Fuße des Vesuvs stoßen Archäologen immer wieder auf spektakuläre Funde. Im Jahr 79 bedeckten Asche, Schlamm und Lava nach mehreren Vulkanausbrüchen die antike Stadt. Die konservierten Überreste von Tod und Verwüstung geben bis heute einen faszinierenden Einblick in das Leben von damals.
ROBERT MESSER

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