Es ist ein schwer verdauliches Meisterwerk. „The Zone of Interest“ erzählt die Gräuel des Holocaust über den Sound. Zwei Jahre lang haben der britische Regisseur Jonathan Glazer und sein Team am Ton gearbeitet, der versucht, hörbar zu machen, wie Auschwitz klang. So entsteht ein zweiter Film im Kopf. Und wird nicht das Leiden der Opfer bildlich ausgestellt, sondern die Täter rücken in den Fokus. Rudolf Höß (Christian Friedel), Kommandant von Auschwitz, lebt mit seiner Frau Hedwig (Sandra Hüller) und den Kindern in einer Villa direkt neben dem Vernichtungslager. Ihr Luxus beruht auf den Gräueln nebenan. Sie düngt ihren Garten mit der Asche der Lageröfen, bedient sich an der Kleidung der Verstorbenen und amüsiert sich darüber, dass man sie die „Königin von Auschwitz“ nennt. Glazer hat Überwachungskameras aufgestellt, aus dieser Perspektive wird das Leben der Familie beobachtet. In ihrer Spießigkeit und Unmenschlichkeit. Die ganze Banalität des Bösen.
KJK
Jonathan Glazer:
„The Zone of Interest“ (Leonine).
★★★★★ Hervorragend