Es gehört zu den unbequemeren Wahrheiten, dass sich auch an diesen Sommer ein Herbst anschließen wird. Die gute Nachricht ist, dass es schon jetzt das perfekte Album dafür gibt. Eines, das man sich in aller Ruhe auf den Plattenteller legen und in das man sich hineinversenken kann. Vorausgesetzt, man hat Lust auf die Musik eines außerordentlichen Songwriters, der sich so gar nicht auf eine Standardinstrumentierung festlegen will – und der was zu erzählen hat. Die Inhalte sind bisweilen harter Tobak, das bestätigt auch Amos Lee: „In diesen Songs steckt viel Existenzielles.“ Wenn man auf das höre, was zwischen den Zeilen steht, gehe es viel um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Platz in der Welt und um die Auseinandersetzung mit Verlust. Musikalisch ist das alles sehr reizvoll und vielfältig. Vom fordernden Folk, dargeboten in bester Dylan- und Lukas-Nelson-Manier, bis hin zum erhebenden Indie-Folk à la „The Lone Bellow“ kann er alles, vor allem berührend schöne Melodien.
CU
Amos Lee:
„Transmissions“ (Hoagiemouth Records/Thirty Tigers).
★★★★☆ Hörenswert