Alles hüpft und tanzt und singt

von Redaktion

Coldplay sorgt in München für Freude

Chris Martin, Sänger der britischen Band Coldplay, steht bei einer seiner Shows auf der Bühne. © Henning Kaiser/dpa

Sympathischer geht’s kaum: 21.15 Uhr gestern Abend im Münchner Olympiastadion. Alle schon nach den ersten Knallern („Higher Power“!, „Paradise“!) auf Betriebstemperatur. Da stimmt Coldplay-Frontmann „Someone like you“ von Adele an – und bedankt sich bei seiner Landsfrau dafür, dass sie an diesem Abend mal nicht in Riem spielt, damit stattdessen er und seine Jungs ordentlich vor ausverkaufter Bude abfeiern können.

Someone like Chris Martin bräuchte man immer um sich. Liebe für alle auf dieser schönen Welt, das ist sein Credo. Kunst kann nichts bewirken? Wer das sagt, war noch nie auf einem Coldplay-Konzert. Schon klar, solche Shows sind auch nicht klimaneutral. Immerhin: Vor drei Jahren setzte sich die Band das Ziel, die CO2-Emissionen ihrer Tourneen um 50 Prozent zu senken. Hat geklappt. Bei ihrer Tour, mit der sie gestern für eines von drei Konzerten in München Halt machten, verursachten sie 59 Prozent weniger CO2 als bei ihren Touren 2016 und 2017. So soll das bitte weitergehen. Deshalb vor Konzertbeginn in München auf großer Leinwand eine Tabelle: In Dänemark haben 96 Prozent die Leuchtbändchen, die jeder am Eingang bekommt, nach der Show zum Recyceln zurückgegeben, in Finnland und Japan je 97 Prozent. Beste Motivation: Nach Hause nehmen wir bitte nur das innere Leuchten, aber nicht die Bändchen mit.

Dann von 0 auf 100: 20.54 Uhr, es hüpft und tanzt und singt zu „Higher Power“ ein ganzer Wald. Denn Zehntausende Menschen im Stadion – heißt bei der Band: Zehntausende Bäume. Für jedes verkaufte Ticket ihrer Tour pflanzen sie eine Pflanze. Und weil kinetische Böden im Stadion ausgelegt wurden, erzeugt jede Bewegung darauf Energie. Tanzen für das gute Konzertgewissen. Was für ein Beginn – eine ausführliche Kritik lesen Sie morgen.
Katja Kraft

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