„Halleluja“, das lässt sich nicht übersetzen. Aber der Rest kommt Händel-Fans spanisch vor, in diesem Falle italienisch. „Il Messia“ ist tatsächlich eine übersetzte, gekürzte Form des originalen „Messiah“. Nach Händels Tod wurde sie 1768 für eine Aufführung im Florentiner Palazzo Pitti erstellt, und dies vom Abate Antonio Pillori. Das ist sehr ungewöhnlich, aber nicht unbedingt schräg, wie sich an dieser Einspielung mit dem Coro Maghini und dem Innsbrucker Festwochen Orchester unter Alessandro De Marchi zeigt. Das Italienische hat viel mehr Eleganz und Stil als die bekanntere deutsche Übersetzung, die einst Mozart für seine Version verwendete. De Marchi lässt alles weich und kantabel schwingen, für Widerhaken und sonstige Zuspitzungen war dieser Alte-Musik-Maestro ja nie zu haben. Eleonora Bellocci, Margherita Sala, Jeffrey Francis und Luigi de Donato auf den Solo-Positionen machen daraus eine echte geistliche Oper. Ein apartes Hör-Erlebnis.
TH
Händel:
„Il Messia“. Innsbrucker Festwochen Orchester, Alessandro De Marchi (CPO).
★★★★☆ Hörenswert