Das römische Reich ist gar nicht untergegangen. Es lebt bis heute weiter, in Filmen, Comics, Videospielen, in der Kunst, in Büchern oder Theaterstücken und in den zahllosen Errungenschaften, die nach wie vor unseren Alltag bestimmen. Angefangen bei Aeneas bis zur späten Kaiserzeit, findet der italienische Journalist Aldo Cazzullo Belege für seine These, dass letztlich alle Wege nach Rom zurückführen. Er schreibt extrem dicht, aber trotz der Faktenfülle bleibt sein Text leicht lesbar und überaus unterhaltsam. Oft zieht er allerdings Schlüsse, die verwundern und leider nicht weiter erläutert werden. Beispielsweise, dass Augustus ein Schwächling war und Cäsar dagegen ein toller Hecht. Mal ganz abgesehen davon, dass jeder Grieche der Deutung Cazzullos wohl energisch widersprechen dürfte, die gesamte westliche Hemisphäre sei zweifellos und maßgeblich allein durch das antike Rom geprägt. Aber darüber lässt sich ja schließlich ausführlich diskutieren.
ULF
Aldo Cazzullo:
„Ewiges Imperium“. HarperCollins, 318 Seiten; 24 Euro.
★★★★☆ Lesenswert