Waltraud Meier ist Vorsitzende der Gesangsjury. © Baumgartl
Als „Olympischen Spiele der Musik“ beschreibt Sir Simon Rattle, Chefdirigent des BR-Symphonieorchesters, den Internationalen Musikwettbewerb der ARD. Die Emphase ist wohl auch als Mutmacher gemeint: Das größte Wettspielen und -singen seiner Art muss Federn lassen. Im kommenden Jahr wird es aus finanziellen Gründen nur noch in drei statt vier Kategorien ausgetragen, die Sendeanstalten der ARD wollen sich nicht mehr in dem Maße wie früher engagieren.
Heuer bleibt es noch beim gewohnten Paket. Der Münchner Wettbewerb findet vom 3. bis 20. September statt. Die Fächer wechseln bekanntlich in einem festen Turnus, in diesem Jahr sind es die Sparten Bläserquintett, Oboe, Violoncello und der überaus populäre Gesang – Opernlegende Waltraud Meier ist hier Jury-Vorsitzende. Über 700 Bewerbungen aus 58 Nationen gingen in diesem Jahr ein, nach Angaben der Veranstalter eine Rekordzahl. Nach einer Vorauswahl wurden 312 Kandidatinnen und Kandidaten eingeladen. 86 Prozent stammen aus dem Ausland. Inklusive der Sonderpreise werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 180 000 Euro vergeben. Dazu gibt es „eine Vielzahl an Aufnahme- und Auftrittsmöglichkeiten“, wie das Wettbewerbsbüro mitteilt. „Auf die erfolgreichsten Teilnehmenden wartet ein prall gefüllter Konzertkalender mit internationalen Spitzenorchestern, darunter die Klangkörper der ARD.“ Traditionell sind alle Wettbewerbsrunden öffentlich. Eine Vielzahl von Musikfans nutzt das, gerade im Falle der Finalrunden ist es schwer, Karten zu ergattern. Eine detaillierte Übersicht über die Termine findet sich im Internet unter www.br.de/ard-musikwettbewerb.
Das Abschlusskonzert 2025 wird übrigens Simon Rattle am Pult der BR-Symphoniker dirigieren. Es ist ein Novum, dass der Chef höchstselbst dabei ist – und ein Trostpflaster angesichts der finanziellen Kürzungen. „Wir finden hier schließlich unsere musikalische Zukunft“, so Rattle über sein geplantes Dirigat.
MARKUS THIEL