Julia Ames, Ende 50, ist verheiratet mit Mark, hat zwei erwachsene Kinder (die Tochter will ausziehen und aufs College, der Sohn wird Vater und will heiraten), ein Haus und einen Job. Aber reicht das zum Glücklichsein? Claire Lombardo beleuchtet in ihrem Roman „Genau so, wie es immer war“ das Leben in all seinen Facetten. Es geht um Mutterschaft und Identität, Freundschaft und Vertrauen, Egoismus und Selbstzweifel, Partnerschaft und Untreue, Loslassen und Neuanfang. Einfühlsam und mit viel Authentizität schildert sie die Höhen und Tiefen im Leben der Protagonistin und ihre inneren und äußeren Kämpfe. Das Gedankenkino wird stark angekurbelt. Muss man Julia mögen oder bedauern? Auch wenn der Roman an manchen Stellen langatmig wirkt und manchmal zu stark auf das Leben in den USA bezogen ist, der gänzlich unerwartete und bewegende Schluss der Geschichte lohnt es allemal dranzubleiben.
ELK
Claire Lombardo:
„Genau so, wie es immer war“. dtv, 720 Seiten; 26 Euro.
★★★★☆ Lesenswert