Seit jeher bieten sich die klassischen Märchen an, veräppelt, modernisiert und persifliert zu werden – so viele Figuren, die in Sagenwelten reisen oder Märchenfiguren begegnen. Auch Chantal aus dem „Fack Ju Göhte“-Filmuniversum wird im Spin-off ein solch magischer Moment zuteil, als sie in einen alten Spiegel blickt und ihn anspricht. Mir nichts, dir nichts landet sie mit Freundin Zeynep im Märchen „Dornröschen“, wo sie kurz davor ist, in einen 100-jährigen Schlaf zu fallen. Klar, dass Chantal das nicht mit sich machen lassen will. Auf ihrem Ausflug ins Prinzessinnenschloss wirbelt das Mädchen aus der Sozialwohnung mit seinem vorlauten Mundwerk so einiges durcheinander und schreibt am Ende vielleicht nicht nur die Geschichte von der 100 Jahre lang schlafenden Königstochter neu. Jella Haase ist erneut großartig in der Rolle der Chantal und hat sichtlich Freude daran, den Grimm’schen Vorlagen zu zeigen, wo es ihrer Meinung nach langgeht.
VES
Bora Dagtekin:
„Chantal im Märchenland“ (Constantin Film).
★★★★☆ Sehenswert