Crossover: David Garrett spielt Pop-Hits. © Universal
Klimafreundlich: Coldplay-Sänger Chris Martin. © afp
Ein eigenes Profil gewinnt Eilish-Bruder Finneas. © Universal
Liebesnachrichten versendet Katy Perry. © dpa
Solo-Debüt im vierten Schaffensjahrzehnt: Kim Deal auf dem Cover ihrer neuen Platte. © Alex Da Corte / 4AD
Das Musikjahr 2024 ist längst nicht vorbei – es hält noch einige Platten bereit. Manche werden bereits sehnsüchtig erwartet, andere kommen überraschend. Auf folgende Alben darf man besonders gespannt sein:
Katy Perry
Nach vier Jahren Pause kehrt die „I kissed a Girl“-Chartstürmerin mit frischer Musik zurück. Der Name ihres neuen Werks „143“ (20. September) soll eine codierte Liebesbotschaft sein, wobei die Ziffernfolge die Buchstabenanzahl der englischen Wörter I (1) love (4) you (3) darstellt. In den frühen Neunzigerjahren verwendeten Verliebte diese Zahlenkombination oft, um sich per Pager eine Liebesnachricht zu senden. Die Sängerin möchte mit diesem Titel eine „durchgehende Botschaft“ der Liebe vermitteln, wie vom Label Capitol Records mitgeteilt wurde. Stilistisch erwarte die Fans ein „kühnes, überschwängliches, feierliches Dance-Pop-Album“, hieß es weiter.
Finneas
Im März nahm er gemeinsam mit seiner Schwester Billie Eilish den zweiten Oscar für den besten Filmsong entgegen und finalisierte ihr im Mai erschienenes Album „Hit me hard and soft“: Finneas gehört zu den erfolgreichsten und einflussreichsten Songwritern und Produzenten seiner Generation. Nach dem Solo-Debüt „The Optimist”, das 2021 erschien, steht am 4. Oktober das nächste Kapitel des achtfachen Grammy-Award-Gewinners an: „For cryin’ out loud” heißt das Album. Im Gegensatz zum Vorgänger, den er ausschließlich selbst einspielte, erweitert er hier seinen Horizont. Weg von der Schlafzimmer-Produzenten-Mentalität hin zu einem klassischen Studio mit Band-Umfeld.
Paris Hilton
Fast zwei Jahrzehnte nach „Paris“ gibt der US-Realitystar ein Musik-Comeback. Für ihr neues Album „Infinite Icon“ (6. September) hat sich Paris Hilton mit der Sängerin und Produzentin Sia zusammengetan. Auch Sängerin Meghan Trainor („All about that Bass“) hat es mit „Chasin“ auf die Platte geschafft. „Dieser Song ist eine Erinnerung daran, dass man aufhören sollte, jemandem hinterherzujagen, der einen nie verdient hat“, schreibt die 43-jährige Hilton über den gemeinsamen Song.
David Garrett
Für sein neues Album „Millennium Symphony“ (18. Oktober) hat sich der Wahl-New-Yorker an den „spannendsten Hits der letzten 25 Jahre“ bedient, wie im Vorfeld der Veröffentlichung mitgeteilt wurde. Von Harry Styles über Taylor Swift bis Beyoncé – die Albumankündigung des 43-jährigen Geigers verspricht eine symphonische Neuinterpretation bekannter Songs, die verschiedene Fans ansprechen soll. Die Garrett-Version von Ed Sheerans „Shape of You“ gibt einen Vorgeschmack auf diese stilistische Fusion.
Max Richter
Nach jahrzehntelanger Karriere gab der global gefeierte Komponist mit der Ankündigung von „In a Landscape“ (6. September) endlich auch die Termine seiner ersten Welttournee bekannt. Richter, der dafür bekannt ist, traditionelle Orchestrierung nahtlos mit modernen elektronischen Elementen zu verbinden, möchte in seinem neuen Werk Polaritäten vereinen, wie angekündigt wurde. „Die Elektronik mit den akustischen Instrumenten, die natürliche Welt mit der menschlichen Welt und die großen Ideen des Lebens mit dem Persönlichen und Intimen.“
Die Fantastischen Vier
Nach sechs Jahren Wartezeit können sich Fans endlich auf eine neue Platte der „Fanta 4“ freuen. Es könnte das letzte Mal sein. Das elfte Album „Long Player“ (4. Oktober) haben die vier Stuttgarter bereits im vergangenen Jahr angekündigt – ebenso den Vorverkauf für die große Arena-Tour, die kurz nach Veröffentlichung starten soll. „Ich kann nicht absehen, ob danach noch mal eins kommt“, sagte Thomas D. kürzlich in einem Interview der Zeitung „Badische Neueste Nachrichten“.
The Smile
The Smile haben mit „Wall of Eyes“ bereits eines der besten Alben des Jahres herausgebracht. Das Trio besteht mit Sänger Thom Yorke und Multiinstrumentalist Johnny Greenwood gleich aus zwei prominenten Mitgliedern der britischen Pop-Heroen Radiohead – sieht sich aber keineswegs als bloßer Abklatsch der berühmten Haupt-Band. Jetzt ist sogar mehr Musik in Sicht: „Cutouts“ (4. Oktober) ist in denselben Sessions entstanden.
Max Herre und Joy Denalane
Auch nach 25 Jahren Beziehung gibt es für das Paar ein erstes Mal – nämlich ein gemeinsames Album. 2004 erschien ihr erster gemeinsamer Song „Mit Dir“. Nun soll es sich auf „Alles Liebe“ (1. November) auch wieder um viele Gefühle drehen – sowohl alte als auch neue. „Es gibt tausend Formen von Liebe. Unsere ist eine davon – und das Album ist jetzt unser Blick darauf“, so Herre über die Platte. Wenige Wochen nach der Veröffentlichung wollen die beiden auch gemeinsam auf Tour gehen.
Coldplay
Vor Kurzem noch haben sie München verzaubert – bald kommen Coldplay auch mit neuer Musik ums Eck. Und zwar, wie von der Band nicht anders zu erwarten, im Zeichen der Nachhaltigkeit: Im Bemühen, klimaschädliche Emissionen zu senken, wird die Vinyl-Platte ihres zehnten Albums „Moon Music“ (4. Oktober) aus recyceltem Plastik hergestellt – und somit zwar nachhaltig Eindruck, aber einen schlanken ökologischen Fußabdruck hinterlassen.
Kerstin Ott
Das fünfte Album von Kerstin Ott soll das Leben in all seinen Farben schildern. So auch die gleichnamige Single „Für immer für dich“ (18. Oktober) – die emotionale Geschichte einer tiefen, lebenslangen Bindung, die musikalisch zum Feiern einlädt. Den Song mit den einsteigenden Worten „Für dich ist mir kein Weg zu weit“ habe sie ihrer Frau gewidmet, mit der die 42-Jährige seit 2017 verheiratet ist, verriet die Sängerin im Vorfeld.
Kim Deal
Mit ihrer süßen Stimme und ihren rotzfrechen Songs war Kim Deal der heimliche Star der Pixies, einer der wichtigsten Alternative-Rockbands der Achtziger, die auch Kurt Cobain nachhaltig beeinflussten. Später sang sie bei den Breeders, aber auf eine echte Solo-Platte warteten Fans bislang vergebens. Am 22. November kommt sie nun: „Nobody loves you more“. Und auch die Pixies gibt’s noch – allerdings ohne Deal. Das neue Album der Band, „The Night the Zombies came“, erscheint am 25. Oktober.
EVELYN DENICH,
JOHANNES LÖHR