Paul McCartney mit den Wings Mitte der Siebzigerjahre. © ddp
Für mehrere Jahrzehnte war dieser Dokumentarfilm ein gut gehütetes Geheimnis. Jetzt läuft „One Hand Clapping“ über Paul McCartney und seine Band Wings Ende September in ausgewählten Kinos auch in München.
1974 waren die Beatles Geschichte und „Macca“ war darauf bedacht, seine neue Truppe nicht als Ein-Mann-Unternehmen wirken zu lassen, sondern als (na ja) „demokratische“ Band. Darum ließ er den Film „One Hand Clapping“ unter der Regie von David Litchfield an vier Tagen drehen und aufzeichnen. Ein „Konzert im Studio“, das die Wings als Einheit zeigen sollte. Gewissermaßen ein Dokument des Neubeginns statt der Rückbesinnung, als welche knapp fünf Jahre zuvor noch der Beatles-Film „Get back“ konzipiert gewesen war. Warum Paul kalte Füße bekam und die Bänder lieber ins Regal schob, kann man nur vermuten. Jedenfalls wurde aus der Tonspur des Films eine der am heißesten begehrten Raubkopien der Pop-Geschichte, die fortan als illegale Pressung die Runde machte.
Im Juni kam die Musik nun erstmals als Album auf den Markt. Der Film wiederum war in limitierter Form schon einmal auf DVD zu haben – kam jedoch nie auf die große Leinwand. In München läuft „One Hand Clapping“ am 26. September im Arri- sowie im Leopold-Kino. Hier ist der Film auch noch am 28. und 29. September zu sehen. Karten gibt es online auf der Seite www.onehandclapping.film.
JOHANNES LÖHR