„Ich wollte nicht flüchten, ich wollte bleiben“, sagt die Hauptfigur im Laufe des Films und erklärt – mit dem direkten Blick in die Kamera – ihrem Publikum, wie schwierig es ist, sich nach der Flucht aus der Heimat an einem anderen, gänzlich fremden Ort einzuleben. Es ist die Perspektive der Berliner Sechstklässlerin, aus der „Sieger sein“ erzählt. Damit berührt Soleen Yusefs Werk nicht nur das junge Publikum und regt es zum Nachdenken an, sondern erhielt dafür auch den Deutschen Filmpreis als bester Kinderfilm dieses Jahres. Im Berliner Stadtteil Wedding muss Mona sich nun durchbeißen und sich die Hänseleien der Mitschüler gefallen lassen. Aber sie findet auch Unterstützung bei einem engagierten Lehrer und in der Mädchen-Fußballmannschaft der Schule, wo sie mit jedem Spiel ein bisschen mehr ihren Platz findet. „Sieger sein“ ist ein Fußballfilm nicht nur für Mädchen und eine Geschichte des Ankommens – in einem neuen Zuhause, aber auch bei sich selbst.
VES
Soleen Yusef:
„Sieger sein“ (Leonine).
★★★★☆ Sehenswert