Die Geschichte zu diesem in jeglicher Hinsicht besonderen Album ist es wert, erzählt zu werden. Lambert, ein in Berlin lebender Pianist und Komponist aus Hamburg, der sein Gesicht konsequent hinter einer sardischen Stiermaske verbirgt, wurde gefragt, ob er den Soundtrack für eine britische Kriminalserie liefern wollte. Er sagte zu, auch, als er kurz darauf gefragt wurde, ob er auch noch die Hauptrolle darin übernehmen wollen würde. Die Musik war schon aufgenommen, bevor die Dreharbeiten losgingen. Der Dreh geriet zum Desaster; aus dem Film wurde nichts – aber 18 Monate nach seiner Fertigstellung erscheint nun der Soundtrack. Ein Glück. Wer mit der meditativen, ruhigen und atmosphärischen Klavierkunst von Nils Frahm oder Yann Tiersen etwas anfangen kann, kann bedenkenlos zugreifen. Die Platte funktioniert auch ohne Film, vermutlich sogar besser. Denn so lässt sich ungestört wunderbares Kopfkino genießen.
CU
Lambert:
„Actually Good“ (Decca).
★★★★☆ Hörenswert