Ausstellung zur „Entjudung“

von Redaktion

Es ist ein dunkles Kapitel evangelischer Geschichte: Die Gründung eines Instituts 1939 mit dem Ziel, alle Bezüge zum Judentum aus dem kirchlichen Leben zu tilgen. Das Lutherhaus Eisenach zeigt seine Sonderausstellung zum evangelischen „Entjudungsinstitut“ der NS-Zeit nun dauerhaft. Man reagiere damit nicht auf vielfache Wünsche der Besucher und auf das Erstarken antisemitischer Tendenzen, teilte das Museum mit. 1939 hatten elf evangelische Landeskirchen das Institut auf der Wartburg in Eisenach gegründet. Bis 1945 versuchten bis zu 200 Mitarbeiter, jüdische Einflüsse auf Lehre und Praxis der evangelischen Kirche zu beseitigen. So wurde Jesus als „Arier“ dargestellt und ein Gesangbuch veröffentlicht, in dem Worte wie „Jerusalem“ getilgt und hebräische Formeln wie Amen durch „Das walte Gott“ ersetzt wurden.
KNA

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