„Like a Prayer“ von Madonna ist heute wieder der letzte Schrei – ein Song so groß, dass er sogar den Superhelden im Marvel-Blockbuster „Deadpool & Wolverine“ noch unter die muskulösen Arme greift und ihren Showdown ein Pathos-Level höher hievt. Ein Klassiker. Im Jahr 1989 sahen das konservative Kreise beileibe nicht so. Das Video! Ein schwarzer Jesus trat da auf, Madonna selbst hatte Stigmata und verführte den Erlöser, Gott bewahre. Die Kontroverse zeigte vor allem: Madonna konnte es sich leisten, sie war die Queen of Pop und zog mit ihren Provokationen virtuos die Karriere-Fäden. Dessen ungeachtet steht das Album zum Song immer noch als ihr bestes da. Der Elektro-Funk „Express yourself“ ist perfektes Radio-Futter, das epische „Oh Father“ zeigt sie willens, als Künstlerin ernst genommen zu werden, „Dear Jesse“ ist putziger Kammerpop. „Till Death do us part“ nicht nur eine melancholische Abrechnung mit dem Verflossenen Sean Penn, sondern verflucht eingängig. Zum 35-Jährigen hat Warner das Schmuckstück auf silberfarbigem Vinyl wiederveröffentlicht.
LÖ
Madonna:
„Like a Prayer“ (Warner).
★★★★★ Hervorragend