In der ersten Hälfte der Achtzigerjahre gab es kaum ein intelligenteres, mutigeres und mitreißenderes Pop-Album als „Soul Mining“ von The The. Matt Johnson, der Kopf hinter dem Projekt, kleidete seine düstere Weltsicht 1983 in leicht zickige, doch ungemein treibende Tanznummern. Er sollte noch einige erfolgreiche Alben veröffentlichen, doch diese frühe Vollendung blieb unerreicht. Die letzte The-The-LP erschien 2000, also vor bald einem Vierteljahrhundert. Jetzt kommt Johnson zurück – und er hat sich kaum verändert. Nach wie vor sprechsingt der Miesepeter sonor unbequeme Vermutungen (mit Tendenz zur Wahrheit) über unsere Welt zu seiner Musik. Die ist auf dem Album „Ensoulment“ freilich nicht mehr so ungestüm wie in seiner Frühzeit, eher, wie in „Some Days I drink my Coffee by the Grave of William Blake“ oder dem Eröffnungsstück „Cognitive Dissident“, ein beunruhigend schlurfender Blues, der allerdings mit eingängigen Refrains daherkommt. Schön, dass er wieder da ist!
LÖ
The The:
„Ensoulment“ (earMUSIC).
★★★★☆ Hörenswert