Immer wieder ergreift diese Frau das Wort – in einer Zeit, in der das noch nicht so üblich ist. Maria Montessori hat von Anfang an etwas zu sagen, doch so richtig Gehör findet sie nicht. Sondern steht immer etwas blass neben den männlichen Kollegen, die Lob einstreichen. Léa Todorovs Biopic „Maria Montessori“ konzentriert sich darauf und macht deutlich, wie schwierig es zu Beginn des 20. Jahrhunderts für eine Frau war, zu studieren, zu arbeiten, eigene Ideen umzusetzen. Da bedarf es viel Mut, aber auch der Unterstützung von außen. Leider verharrt der Film etwas in der Darstellung seiner Zeit und der Umstände und berichtet zu wenig aus dem Leben wie den Lehren der Ärztin und Lehrerin für diejenigen, die darüber mehr erfahren wollen. Gerade der Kern der Montessori-Pädagogik und eine von Liebe getragene Erziehung wird in theoretische Worthülsen gehüllt, die verpuffen. Schade.
VES
Léa Todorov:
„Maria Montessori“ (Neue Visionen).
★★★☆☆ Annehmbar