Katy Perry hat gerade nicht die beste Zeit. Für die erste Single ihres neuen Albums hat die 39-Jährige viel Kritik geerntet. „Woman‘s World“ ist als feministische Hymne angelegt, reproduziert im Video aber sexistische Klischees. Produziert wurde das Lied auch von Dr. Luke, dem sexueller Missbrauch vorgeworfen wurde. Jetzt hat die US-Amerikanerin das Album „143“ vorgelegt. Musikalisch orientiert sich Perry wie gewohnt an leicht bekömmlichem Hochglanz-Elektro-Pop. Während „Woman‘s World“ von einem simpel pulsierenden Beat und Retro-Synthesizer lebt, erinnert „Lifetimes“ an etwas beliebigen Ibiza-House. Am interessantesten sind die wenigen Lieder, für die Perry mit anderen zusammengearbeitet hat, darunter Kim Petras. Dazu gehört auch „I‘m his, he’s mine“, das Perry mit der US-Rapperin Doechii aufgenommen hat. Doch ihre Musik und ihre Inszenierung wirken wie ein Recycling dessen, was Perry einst zur Pop-Ikone werden ließ. Daran versucht sie nun anzuschließen. Doch während das gesellschaftlich aus der Zeit gefallen wirkt, fehlen ihr und ihrem Team musikalisch die zwingenden Ideen, die ihre früheren Hits auszeichneten.
LIF
Katy Perry:
„143“ (Universal).
★★☆☆☆ Erträglich