UNSERE KURZKRITIKEN

Subversive Frauen

von Redaktion

Natürlich kennt man(n) vor allem Hans Arp, Hugo Ball und all die anderen kreativen Geister, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Dadaismus aus der Taufe hoben. Ihre Wurzeln hatte die subversive Bewegung in Zürich, bevor sie in andere europäische Großstädte, ja sogar bis nach New York, schwappte. Wie so oft in der Geschichtsschreibung, wurden auch hier die Frauen gerne mal übersehen. Allein deshalb ist dieser Band wichtig: „Der die Dada“ zeigt anschaulich die bis heute unterschätzten, ignorierten und vergessenen Dadaistinnen – etwa Sophie Taeuber-Arp, Emmy Hennings, Hannah Höch. Ohne ihr Schaffen hätte diese Kunstströmung, die unmittelbar auf die Katastrophe des Ersten Weltkriegs und die Zersplitterung der alten Ordnung reagierte, eine andere Richtung eingeschlagen. Die Autorinnen erläutern kompakt die Entwicklung und porträtieren Künstlerinnen sowie deren Werke. Dabei wird deutlich: Dada hat viele Grenzen durchbrochen, auch die der Geschlechter.
LEIC

Julia Wallner (Hg.):

„Der die Dada“. Hirmer-Verlag, 288 Seiten; 38 Euro.


★★★★★ Hervorragend

Artikel 4 von 11