Ein Fest der Lesekultur

von Redaktion

Die Münchner Bücherschau feiert ihren 65. Geburtstag mit einem reichen Programm

Alle Neuerscheinungen im Blick: Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter 2023 bei seinem Besuch der Verlagsausstellung der Bücherschau. Die 65. Ausgabe des Festivals beginnt am 14. November und läuft bis zum 1. Dezember. © Astrid Schmidhuber

Schlicht, klar und prägnant präsentiert sich das deutlich entschlackte Plakatmotiv der Münchner Bücherschau. Ganz frisch und modern – passend zum 65. Jubiläum. Seit so vielen Jahren bietet das bei jungen und älteren Besuchern beliebte Buchfest schon zuverlässig jeden November eine Übersicht über die deutschsprachige Verlagsbranche und die Chance, die persönlichen Lieblingsautoren bei Lesungen und Diskussionen mal aus der Nähe erleben zu können. Und natürlich um sich für die dunklere Jahreszeit mit Lektüre für gemütliche Abende, Nachmittage oder am besten gleich ganze Wochenenden einzudecken. Kleine Weltflucht inklusive. Oder um, ganz pragmatisch, in den Buchhandlungen kurz vor Weihnachten mit sicherem Blick die passendsten Geschenke zu finden.

„In Zeiten wie diesen sind Veranstaltungen wie die Münchner Bücherschau von immens großem Wert“, erläutert Veranstalter Klaus Füreder, Vorstandsvorsitzender des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Landesverband Bayern „Sie bieten Raum für Gemeinschaft, Austausch und Diskurs und fördern und feiern insgesamt die Lesekultur, die für eine gesellschaftliche Teilhabe essenziell ist. Sei es, um sich neue Perspektiven anzueignen und sich reflektiert mit den Themen auseinanderzusetzen, die uns aktuell beschäftigen. Oder um der Realität ab und zu auch einmal bewusst zu entkommen und sich vollkommen von einem Buch einnehmen zu lassen, Neues zu entdecken und sein Leseerlebnis mit anderen zu teilen. Dieses breite Spektrum macht unsere Münchner Bücherschau so einmalig und besonders.“ Und das Potenzial für anregende Entdeckungen ist riesig.

Besonders das von Friederike Eickelschulte kuratierte Abendprogramm prunkt mit den Namen zahlreicher Bestsellerautoren wie Melanie Raabe, Isabel Bogdahn oder Hengameh Yagoobifarah, Rotraut Susanne Berner oder Harald Lesch. Stars wie Robert Harris oder Volker Kutscher werden ihre aktuellen Romane vorstellen: Der Brite liest am 18. November im Terrassensaal im Haus der Kunst aus „Abgrund“. Darin beschäftigt sich Harris mit einer Affäre des englischen Premierministers H. H. Asquith kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs, die zur veritablen Staatsaffäre wird. Auch bei Kutscher geht es diesmal noch politischer zu als bisher: Mit „Rath“ leitet der Autor am 27. November im Münchner NS-Dokumentationszentrum das Finale rund um seinen Ermittler Gereon Rath ein, der sich in diesem letzten Band der Krimireihe mit der Reichspogromnacht und dem erstarkenden Antisemitismus der frühen Dreißigerjahre auseinandersetzt. Spannend könnte auch der „Politische Österreichabend“ am 30. November im Haus der Kunst werden. Anschließend kann man sich die Freude oder den Frust über das von den drei jungen österreichischen Stimmen Thomas Köck, Christian Moser-Sollmann und Theresia Töglhofer Gehörte bei der „Buchkultur-Soundnacht“ wegtanzen.

Ähnlich originell dürfte der Nachmittag des „Speed-Dating mit Bayerns besten Independent-Büchern 2024“ am 29. November werden. Oder auch „All about Romance – Der große New-Adult-Abend“ am 23. November, bei dem sich die Autorinnen Lilly Lucas, Maren Vivien Haase, Caroline Wahl und Saskia Hirschberg den Fragen der Instagram-BuchInfluencerin Julia Hohage (heybookbird) stellen. Das klingt verheißungsvoll.
ULRIKE FRICK

Weitere Informationen

gibt es online unter
muenchner-buecherschau.de.

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