CD / VINYL

Freiheit ohne das Schlachtross

von Redaktion

Fleißig sind sie, die Mannen um Thom Yorke und Jonny Greenwood. The Smile bringen schon ihr zweites Album in diesem Jahr heraus. Ein Beweis auch dafür, dass der Sänger und der Gitarrist mit ihrer neuen Band eine Freiheit genießen, die sie mit dem berühmten alten Schlachtross Radiohead vielleicht nicht hätten. Das Ende Januar erschienene „Wall of Eyes“ wurde gleich als Kandidat für die Album-Top-Ten dieses Jahres gehandelt. „Cutouts“ stammt aus denselben Sessions, enthält aber beileibe keine Ausschussware. Songs wie „Zero Sum“ und „Eyes & Mouth” sind wieder packend und bissig. Greenwood zeigt, wie komplex und quecksilbrig er Riffs gestalten kann – und trotzdem ist das noch Rock. Auch Yorke, der bei Radiohead ja manchmal klingt wie ein verlorener Knabe im Moor, schlägt selbstsichere Töne an, Drummer Tom Skinner hält einen funky Groove. Songs wie „Tiptoe“ baden wieder in Ambient-Klängen, anderswo tönt es nach Krautrock („No Words“) und Bossa Nova („Bodies Laughing“). Ein Füllhorn. Eine gelungene Fortsetzung.

The Smile:

„Cutouts“ (XL Recordings).


★★★★★ Hervorragend

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