Ein Klassiker in vielerlei Hinsicht und doch, gerade mit Blick auf Autokratien und Diktaturen – ein Buch von großer Relevanz: In Ray Bradburys dystopischem Roman „Fahrenheit 451“ aus dem Jahr 1953 sind Bücher verboten. Spezialkräfte der Feuerwehr spüren sie auf und verbrennen sie. Zu sehr fürchtet das Regime Fantasie und freie Gedanken. Einer der Feuerwehrmänner ist Guy Montag, der plötzlich nicht mehr nur seinen Beruf infrage stellt. Victor Santos, 1977 in Valencia geboren, hat den Roman nun als Graphic Novel adaptiert. Er zeichnet einen sehr dynamischen Stil, wagt ungewöhnliche Bildschnitte und setzt auf starke Farben. Manchmal ist das sehr an der US-Schule orientiert, das stört aber kaum. So gelingt es ihm, „Fahrenheit 451“ neu zu lesen – und in seinem Medium Bradburys wichtiges Anliegen zu vermitteln.
LEIC
Ray Bradbury/Víctor Santos:
„Fahrenheit 451“. Cross-Cult, 152 Seiten; 22 Euro.
★★★★☆ Lesenswert