„Ich wollte nur singen“

von Redaktion

Nana Mouskouri feiert 90. Geburtstag

Ihre Auftritte sind selten geworden, aber ihre Präsenz als Persönlichkeit ist ungebrochen. Als Nana Mouskouri im April in Athen bei der Übergabe des olympischen Feuers die Nationalhymnen Frankreichs und Griechenlands sang, lauschten alle mit Ehrfurcht ihrer Stimme. Mouskouri wird an diesem Sonntag 90 Jahre alt.

„Ich wollte nur singen“, sagte Mouskouri, als ihr vor zwei Jahren der Medienpreis Goldene Henne für ihr Lebenswerk übergeben wurde. Sie habe keine Pläne gehabt, ein Star zu sein, sie habe einfach nur mit den Menschen zusammen sein mögen. Daraus wurden mehr als 300 Millionen verkaufte Tonträger, was sie weltweit nach Madonna zur erfolgreichsten Sängerin macht. Der Griechin ist bewusst, dass sie das Ende ihrer Karriere erreicht. „Ich werde noch einige Auftritte machen, und dann war‘s das“, sagte sie dem „Spiegel“. Sie könne nicht so tun, „als wäre ich eine junge Frau“.

Mouskouri kam auf der griechischen Insel Kreta zur Welt. Ihr Vater war Filmvorführer, von ihrer Mutter hätten sie und ihre Schwester Eugenia die tolle Stimme geerbt. Beide Töchter gingen an das Hellenische Konservatorium in Athen und studierten dort klassischen Gesang, Klavier und Harmonielehre. Einen Abschluss schaffte Mouskouri aber nicht. Die Sängerin erkor die schwarze Jazzlegende Ella Fitzgerald zu ihrem Vorbild, was das Konservatorium störte. Mouskouri musste abbrechen. Doch aufhalten konnte sie das nicht.

Nach ihrem überragenden ersten Hit „Weiße Rosen aus Athen“ folgten mit „Ich schau den weißen Wolken nach“ und „Einmal weht der Südwind wieder“ direkt die zwei nächsten Nummer-eins-Singles. „Guten Morgen, Sonnenschein“ ist ein weiteres Lied von Mouskouri, das in Deutschland bekannt ist, während die meisten ihrer Lieder hierzulande eher kaum gehört werden. Zum 90. Geburtstag veröffentlichte sie noch mal ein Best-of-Album, für das sie ein Lied neu einspielte. Der Song ist ein Gleichnis über Liebe und Hoffnung, Trauer und Trost.
RAN

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