Es ist unstrittig, dass Erik Grönwall der zweitbeste Sänger ist, den Skid Row jemals hatten. Der Schwede klingt bisweilen mehr nach Sebastian Bach als Sebastian Bach, setzt sich von ihm aber durch ein sehr kunstvoll ausgespieltes Hard-Rock-Vibrato ab. Was, das wäre auch schon die einzige Einschränkung, nicht in allen Momenten zu dieser punkigsten aller Hardrock-Kapellen passt. Wobei: Auch Dave „Snake“ Sabo, Scotti Hill und Rachel Bolan sind in fast vier Jahrzehnten Bandgeschichte merklich gereift, was auf dieser ersten Live-Aufnahme gut nachzuhören ist. Die drei Skid-Row-Gründer plus zwei Neuzugänge zeigen sich als präzise vollstreckende Haudegen mit Hang zum treibenden Gedresche, was wiederum die Hardrock-Gene der Songs betont. Klar wünschte man sich, dass es einen offiziellen Mitschnitt aus frühen Tagen zum Vergleich gäbe – ein solch fantastisch klingendes, nach heutigen Maßstäben untypisch aufwendig produziertes Live-Album nimmt man allerdings jederzeit und gern.
CU
Skid Row:
„Live In London“ (earMusic/Edel).
★★★★★ Hervorragend