Es gibt keinen guten Alternative-Rock mehr? Falsch. Torus, das zum Trio ausgewachsene Ein-Mann-Projekt des Gitarristen, Sängers und Songwriters Alfie Glass hat schon vor genau zwei Jahren das Gegenteil bewiesen. „Sail“ hieß eine mehr als erinnerungswürdige EP, die große Lust machte auf mehr. Nun klopft der erste Longplayer an die Tür – und tritt sie ein. Während die EP ungleich ungehobelte Einflüsse von Black Sabbath bis Nirvana verband, ballert das Album viel feiner produziert daher. Was keinesfalls auf Kosten der Wucht geht, die die schweren Riffs entfalten. Nicht nur der Besetzung halber erinnert das bisweilen an Silverchair, die etwas viel Foo Fighters gehört haben, und sich am Stoner-Rock versuchen. Das besondere aber ist, dass Torus nicht der Versuchung erliegen, allein auf Riff-Kraft zu setzen, sondern sich auch Zeit fürs Songwriting genommen haben – inklusive guter Melodien.
CU
Torus:
„Torus“ (MNRK).
★★★★☆ Hörenswert