IN KÜRZE

Karikaturist muss 23 Jahre in Haft

von Redaktion

Ein saudiarabischer Künstler ist wegen politischer Karikaturen zu einer Haftstrafe von 23 Jahren verurteilt worden. Das gaben seine Schwester und die Menschenrechtsgruppe Sanad bekannt. Die Karikaturen des 48-jährigen Mohammed Al-Hassa wurden von dem Gericht als Beleidigung der Führung der Golfmonarchie gewertet. Der Fall nährt die Besorgnis wegen fortbestehender Einschränkungen der Meinungsfreiheit unter der De-facto-Herrschaft von Kronprinz Mohammed bin Salman.

Al-Hassa sei im Februar 2018 in Saudi-Arabien während einer „gewaltsamen Razzia“ festgenommen worden, bei der Sicherheitskräfte in sein Haus eingedrungen und sein Studio durchsucht hätten, erklärte die in London ansässige Menschenrechtsorganisation Sanad. In einem von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenen Gerichtsdokument heißt es, die Anklage gegen ihn betreffe „beleidigende Karikaturen“, die er für die katarische Zeitung „Lusail“ angefertigt hatte. Auch wurden Social-Media-Beiträge angeführt, die „feindlich“ gegenüber Saudi-Arabien seien und Unterstützung für Katar zeigten.

Das Gericht hatte al-Hassa zunächst zu sechs Jahren Haft verurteilt. „Er hatte die Zeit fast hinter sich. Aber dann wurde das Verfahren aus heiterem Himmel wieder eröffnet und er wurde zu 23 Jahren verurteilt“, sagte seine Schwester.
LPX

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