Jedes Werk ein Treffer

von Redaktion

Die Munich Highlights lädt zum Kunstkauf

Symbolträchtiges Werk gegen Gewalt: Helena Hafemanns „The mapping project, No. 10“ (Jarmuschek + Partner).

Ein Highlight der Highlights: „Christus segnet den Johannesknaben“ von Lucas Cranach d. Ä. © Munich Highlights

Gläserne Schutzwesen: Aus Miriam Ferstls Reihe „Glitter and Tears“ (Galerie Wunderkunst). © Linus Muellerschoen

Kraftvoll: Fotokunst gibt es auch in diesem Jahr wieder auf der Highlights Messe zu kaufen. Hier Thomas Hoepkers Aufnahme von Muhammad Ali (1996). © Thomas Hoepker/Magnum Photos

Miriam Ferstl lebt in einem Haus im Wald. Um das Gebäude herum hat die junge Künstlerin (Jahrgang 1986) filigrane Glasarbeiten gehängt, verschieden eingefärbt, in unterschiedlichen Größen – doch alle voller Kraft. Mütterlicher Kraft. „Als ihr Kind zur Welt kam, hat Miriam diese Schutzwesen geschaffen und ihre ganze weibliche Stärke hineinfließen lassen“, sagt Mon Muellerschoen von der Galerie Wunderkunst. Bis Sonntag zeigt sie Ferstls Arbeiten auf der Münchner Kunstmesse Highlights. Wer diese hochwertige Verkaufsausstellung besucht, kann sich Jahr für Jahr darauf verlassen, Exklusives aus Malerei, Fotografie, Antiquitäten- und religiöser Kunst, Design und Schmuck zu finden.

Heuer bieten mehr als 50 internationale Aussteller in der Münchner Residenz Werke von Künstlerinnen und Künstlern an, deren Arbeiten man sonst im Museum findet. Max Liebermanns „Schulgang in Laren“ (1898) etwa, ausgestellt von der Düsseldorfer Galerie Ludorff, Kostenpunkt: 980 000 Euro. Oder Alexej von Jawlenskys „Meditation“ aus dem Jahr 1934, Preis: 198 000 Euro (Thole Rotermund Kunsthandel). Mehr als eine Million Euro sollte man für „Christus segnet den Johannesknaben“ (1534) von Lucas Cranach d.Ä. parat haben (Marco Pesarese Fine Art). Genauso wie für Yoshitomo Naras „Silence“ (1997) (Galerie Zink).

Das mit den Schnäppchen für Einsteiger in den Kunstmarkt ist also so eine Sache. Und doch, es gibt sie: Miriam Ferstls zauberhafte gläserne Schutzwesen etwa starten preislich bei 1500 Euro. Oder die raffinierte Arbeit von Helena Hafemann: Für „The mapping project, No. 10“ hat sie eine Zielscheibe gerahmt – die Einschusslöcher sämtlich von ihr zusammengenäht. Wieder so eine weibliche Heilkraft inmitten der von roher Männlichkeit dominierten Welt. Preis: 1300 Euro (Jarmuschek + Partner).

Wer mit dem Kunstkauf lieber noch aufs Christkind warten möchte, der kann auch einfach nur durch die Räume spazieren – sich in andere Welten träumen, überraschen und faszinieren lassen: unbezahlbar.
KATJA KRAFT

Bis 20. Oktober

Residenz München;
Tickets ab zehn Euro (Schüler frei).

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