CD

Der britische Prophet

von Redaktion

Für manche Ohren mag das im Doppelsinn fremd klingen. Aber Mendelssohn Bartholdy ließ für die Uraufführung 1845 in Birmingham tatsächlich eine englische Version seines „Elias“ erstellen. Dass dieser „Elijah“ außerhalb Großbritanniens und der Vereinigten Staaten fast nie aufgeführt wird, ist schade. Umso wichtiger die Anstrengung von Sir Antonio Pappano. Zu seinem aktuellen Karriereschritt passt diese Einspielung des hochtheatralischen Oratoriums außerdem perfekt: Bekanntlich wechselte Pappano vom Royal Opera House zum dortigen London Symphony Orchestra. Wobei er Mendelssohns Propheten-Saga nicht überhitzt oder den Chor in Massenszenen mit Schaum vor dem Mund singen lässt. Trotzdem ist da eine große Intensität, das Klangbild bleibt trennscharf. Es mag Aufnahmen geben, in denen alle sprungbereiter, offensiver agieren. Dafür gibt es mit dem so virilen wie noblen Gerald Finley einen Ideal-Interpreten der Titelpartie.
TH

Mendelssohn Bartholdy:

„Elijah“. London Symphony Chorus and Orchestra,
Sir Antonio Pappano (LSOlive).


★★★★☆ Hörenswert

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