Der deutsch-bosnische Schriftsteller Sasa Stanisic, der zuletzt den wunderbaren Kurzgeschichtenband „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“ vorgelegt hat, ist unter die Fußballtrainer gegangen. Das sei aber eher zufällig passiert, weil im Verein seines Sohnes dringend Trainer gesucht worden seien, sagte der in Hamburg lebende Autor. „Und dann haben sie ziemlich offen gesagt: ,Entweder ihr macht das, oder wir können die Mannschaft nicht stattfinden lassen.‘“ Sein heute neun Jahre alter Sohn habe etwa ein Jahr lang auf den Platz im Team gewartet und viel Spaß am Kicken. Deshalb habe er spontan zugesagt. „Und das hat dann extrem viel Freude gebracht – also uns und auch den Kindern.“ Etwa eineinhalb Jahre lang habe er die F-Jugend mittrainiert. Mittlerweile organisiere der 46-Jährige mehr im Hintergrund das Vereinsgeschehen, weil er für seine beiden aktuellen Bücher wieder mehr unterwegs sei und auch an neuen Projekten arbeite. Buchpreisträger Stanisic („Herkunft“) hat zusammen mit seinem Sohn einen Folgeband seines ersten Kinderbuches „Hey, hey, hey, Taxi! 2“ herausgebracht. Darin erlebt der Erzähler auf seinen Reisen mit den verschiedenen Taxen die wildesten, verrücktesten Geschichten etwa mit Drachen, Zwergen, Mücken, Papageien.
DPA