„Ich bin mit Wagner aufgewachsen“, berichtet Unternehmer Bernhard Frohwitter (2. v. re.), hier mit seiner Frau Julia, Intendant Serge Dorny und Regisseur Tobias Kratzer (li.). © Schober/getty
Wer ein glühender Richard-Wagner-Fan ist, der gibt einfach alles: Geduld, Sitzfleisch, aber vor allem Geld. Was einst Ludwig II. um den königlichen Verstand brachte, fasziniert auch heute noch mächtige Männer. Einen hohen sechsstelligen Betrag, quasi knapp unter einer Million, hat Unternehmer Bernhard Frohwitter jetzt der Münchner Oper für die Neuinszenierung des Rings gespendet. Warum? „Weil ich mit Wagner aufgewachsen bin, meine Mutter hat fast nur seine Musik gehört. Bereits als 15-Jähriger saß ich in Bayreuth im Parsifal“, gesteht Frohwitter am Sonntagabend, als die erste der vier „Ring“-Premieren über die Bühne ging: „Das Rheingold“, inszeniert von Tobias Kratzer (Kritik siehe oben). Der schaute denn auch beim exklusiven Vorempfang von Frohwitters Firma Partec (baut Supercomputer) an der Rheingold-Bar vorbei, zusammen mit Serge Dorny. Der Intendant konnte gar nicht oft genug betonen, wie wichtig Wagner für sein Haus ist. Schließlich habe er allein für München fünf Opern (etwa „Rheingold“, „Walküre“) komponiert. „Man könnte auch sagen, Wagner ist unser Hausgott“, scherzt Dorny. Die Staatsoper hat sich gleich mehrere Freundeskreis-Zirkel aufgebaut, in denen sich Firmen, aber auch kunstinteressierte Privatleute engagieren. Die einen unterstützen Neuinszenierungen, die anderen die Opernfestspiele, wieder andere den stimmlichen wie tänzerischen Nachwuchs. „So ein Zyklus bündelt viele Ressourcen, dafür braucht es auch viel Geld.“ Bis der neue Münchner „Ring“ ganz geschmiedet ist, dauert es noch zwei Spielzeiten.
MARIA ZSOLNAY