„The Creator has a Master Plan” ist die wohl bekannteste Komposition der vor zwei Jahren verstorbenen Saxofon-Ikone Pharoah Sanders. Der richtet sein Weilheimer Kollege Johannes Enders unter dem augenzwinkernd variierenden Albumtitel einen gelungenen Tribut aus. Gelungen deshalb, weil Enders klugerweise nicht versucht, dem großen Vorbild möglichst nahezukommen, sondern dessen Intensität nur als Echoraum nutzt, in dem er selbstbewusst seine eigene Stimme am Instrument erhebt. Im Trio mit Bassist Joris Teepe und Schlagzeuger Billy Hart interpretiert er zehn Stücke aus überwiegend eigener Feder, die den Geist von Sanders‘ Musik anklingen lassen, ihn aber mit Reife und Gelassenheit in eigenständige Statements überführen. Enders und sein Trio strahlen eine lässige Virilität aus, nichts wird über Gebühr ausgewalzt, sondern auf den Punkt formuliert. Nach seiner ebenfalls hörenswerten Sonny-Rollins-Hommage „Sweet Freedom“ ein weiterer funkelnder Mosaikstein in der Enders-Diskografie.
RUN
Johannes Enders:
„The Creator has a Master Plan B” (enja)
★★★★☆ Hörenswert