UNSERE KURZKRITIKEN

Kino, Ort der Begegnung

von Redaktion

Die meisten Filme werden heute nicht mehr im Kino angesehen. Sondern zu Hause geklickt, gestreamt, gezappt. Und doch sind es die Kinos, für die ein Film gemacht ist. Das wird deutlich, wenn man sich das Buch von Katrin Schneider zur Hand nimmt und ihre Fotografien von den Lichtspielhäusern in den deutschen Provinzen ansieht. „Cinema Provinziale“ heißt der Bildband, der den Filmhäusern abseits der Großstädte eine Plattform gibt und zeigt, wie originell der Spielort Kino sein kann – egal ob Tanzsaal, Gaststätte oder Stall. Und wie sich das auch auf das Filmbetrachten, mehr noch, Filmerleben auswirkt. Dem widmet sich auch Filmemacher Andreas Dresen im Vorwort für das Buch: Er hält ein Plädoyer für das Lichtspielhaus als Ort der Begegnung, die immer mitgedacht war im Konzept Kino – zusammen lachen, zusammen weinen, durch ähnliche Gefühle durchgehen. Filmesehen in der Gemeinschaft ist so viel wertvoller als alleine vor dem Bildschirm.
VES

Katrin Schneider:

„Cinema Provinziale“. Schüren Verlag, 312 Seiten, 34 Euro.


★★★★★ Hervorragend

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