CD / VINYL

John Lennon im Sound-Fluss

von Redaktion

Man kann beileibe nicht behaupten, John Lennon habe keinen Sinn für Avantgarde gehabt. Dafür sprechen alleine die Sound-Collage „Revolution #9“ auf dem Weißen Album der Beatles und die etwa zeitgleich entstandene LP „Unfinished Music No. 1: Two Virgins“ mit seiner neuen Flamme Yoko Ono. Fans der Fab Four fühlten sich seinerzeit verschaukelt, als sie die Melange aus Geräusch und Stille vernahmen. Gut 50 Jahre später sind die Hörer härter gesotten. Aber das, was sie auf „Mind Games – Meditation Mixes“ erwartet, wird die meisten auch nicht gerade vom Hocker hauen. Lennon hatte sein 73er-Werk „Mind Games“ unter dem Einfluss eines Buchs über Meditation geschrieben. Yoko und Sohn Sean Ono-Lennon nehmen diese Idee jetzt auf – Sean verfremdet die Songs des Albums zu breiten, langen, meditativen Sound-Flüssen, aus denen ab und zu ein bekanntes Thema oder Johns Stimme auftauchen. Eine Stunde, 54 Minuten Synthesizer-Dröhnen in Dur muss man aber aushalten können, Meditation hin, Bewusstseinserweiterung her. Die Vinyl-Version ist toll aufgemacht, drei LPs im Silber-Cover. Immerhin: was für Fans.

John Lennon:

„Mind Games – Meditation Mixes“ (Universal).


★★★☆☆ Annehmbar

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