Die schlechte Nachricht ist, dass Eleni Drakes „Above deep Water“ nach dem stärksten Moment zu Ende ist. Mit acht Stücken an der Grenze zum Mini-Album lässt sich angesichts der ansteigenden Qualitätskurve der EP das Gefühl nur schwer abschütteln, dass alles auserzählt ist. Ob hinter dem Horizont stärkere Songs gelauert hätten oder nicht: Die britisch-griechische Singer-Songwriterin aus London hat ein schönes Stück Musik veröffentlicht. Es zeigt einerseits die Intensität der Bedeutung von Künstlerinnen wie Billie Eilish oder Lana Del Rey für den Pop. Andererseits aber ist „Above deep Water“ nichts weniger als toller, mit organischen Instrumenten und Talent für Songaufbau geschaffener Pop. Er erzählt von den Einflüssen, die Drake offenbar bei Del Rey, Notwist, Radiohead oder Billie Holiday findet. Vor allem aber hinterlässt die ruhige, gefühlvolle und von Drakes dunkelsamtiger Stimme getragene Herbstmusik den Wunsch nach mehr. Eine gute Nachricht also.
CU
Eleni Drake:
„Above deep Water“ (MNRK).
★★★★☆ Hörenswert