Frauen kommen in der römischen Geschichte nur als Fußnote vor. Antike Historiker ließen sich endlos über Kriege, Feldherrn und Politiker aus. Frauen dienten höchstens als Schreckgespenster wie etwa die mörderischen Kaiserinnen Messalina oder Agrippina. Insofern ist es zu begrüßen, dass Emma Southon in „Eine Geschichte des Römischen Reiches in 21 Frauen“ Historie über Frauenbiografien erzählt. Erfreulich ist auch die Mischung. Unter den 21 Beiträgen finden sich nicht nur die üblichen Verdächtigen, sondern auch unbekannte Frauen wie die freigelassene Sklavin Hispala, die in einem der größten römischen Skandale eine wichtige Informantin war. Daneben präsentiert die Autorin eine Dichterin, eine Vestalin, eine Geschäftsfrau, eine Märtyrerin und viele mehr. Leider konterkariert Southon all das durch ihre Sprache. Sie möchte unterhaltsam und nahbar schreiben, kommt aber oft plump und aufgesetzt daher.
SP
Emma Southon:
„Eine Geschichte des Römischen Reiches in 21 Frauen“. Aufbau Verlag, 495 Seiten; 28 Euro.
★★★☆☆ Annehmbar