Nicht einmal eineinhalb Minuten dauert das Stück, das den Pianisten Lang Lang ins Schwärmen bringt: ein Walzer, der mutmaßlich von Komponist Frédéric Chopin (1810-1849) geschrieben wurde. Laut „New York Times“ war das Stück im MorganMuseum in Manhattan beim Sortieren von Kultur-Sammlerstücken entdeckt worden. Das mit 48 Takten recht kurze Werk sei schlicht mit „Valse“ (Walzer) sowie dem Namen Chopin überschrieben, berichtete die Zeitung. Nach Einschätzung mehrerer Experten dürfte es aus Chopins Feder stammen, hieß es. Lang Lang hat das Lied nun eingespielt, und zwar mit dem Titel „The Waltz in a minor ,Found in New York‘“. Es klinge sehr wie Chopin, sagte der 42-Jährige am Rande der „Bambi“-Verleihung in München: „Die Harmonien, die Poesie, die Struktur. Nach meinem Verständnis ist es Chopin.“ Die digitale Single, erschienen bei der Deutschen Grammophon, ist ab sofort erhältlich. Der Chopin-Walzer sei nicht sehr kompliziert – jeder, der etwas Klavierspielen kann, kann es spielen.“ Allerdings sei das Stück sehr kurz: „Wenn Sie sehr langsam spielen, sind es vielleicht 90Sekunden“, sagte Lang Lang schmunzelnd. Der Walzer klinge, als käme man aus dunklen Wolken und würde ein Gedicht lesen. Und dann höre man es wieder und es gehe einem etwas besser. „Aber nur ein bisschen, eine leichte Hoffnung.“
DPA