Ehre für den verstorbenen Vater: Schauspielerin Rashida Jones nahm den Preis für den Musikproduzenten Quincy Jones (1933-2024) entgegen. © Etienne Laurent/AFP
Es war ein Vorgeschmack auf die Oscars mit einem großen Star-Auflauf: Viele prominente Gäste haben in Hollywood die Vergabe der Ehren-Oscars gefeiert. Schauspielerinnen und Schauspieler wie Nicole Kidman, Sharon Stone, Kate Winslet, Willem Dafoe, Daniel Craig, Kevin Costner und Tom Hanks liefen über den roten Teppich. Angelina Jolie kam in Begleitung ihres Sohnes Knox Jolie-Pitt, Jennifer Lopez fiel in einer eleganten Perlenrobe auf. Die deutsche Schauspielerin Leonie Benesch, die im Thriller „September 5“ eine Hauptrolle spielt, zeigte sich schulterfrei im goldfarbenen Abendkleid.
Die Preisträger der sogenannten Governors Awards waren schon im Juni von der Filmakademie verkündet worden (wir berichteten). Zu ihnen zählt der vor zwei Wochen mit 91 Jahren gestorbene Musik-Mogul Quincy Jones. Er hat unter anderem Filmmusiken – etwa zu „In der Hitze der Nacht“ und „Die Farbe Lila“ – komponiert, Spielfilme auf die Leinwand gebracht und TV-Serien mitentwickelt. 1982 produzierte er Michael Jacksons Album „Thriller“.
Geehrt wurde auch die legendäre Castingdirektorin Juliet Taylor, die mit Regie-Größen wie Nora Ephron, Woody Allen, Martin Scorsese und Steven Spielberg arbeitete und die Besetzung für Filme wie „Der Stadtneurotiker“, „Taxi Driver“, „Schlaflos in Seattle“ und „Schindlers Liste“ zusammenstellte. Der neuseeländische Drehbuchautor Richard Curtis („Vier Hochzeiten und ein Todesfall“, „Notting Hill“, „Bridget Jones“) erhielt für sein soziales Engagement den Jean-Hersholt-Preis.
Die US-Filmproduzentin Barbara Broccoli und ihr Halbbruder Michael G. Wilson, bekannt vor allem für die Produktion der James-Bond-Reihe, nahmen den „Irving G. Thalberg Memorial Award“ entgegen. Der Preis ist für Produzenten vorgesehen, deren Arbeit eine „konstant hohe Qualität“ zeigt. Broccoli ist erst die zweite Frau mit dieser Auszeichnung. Im Jahr 2018 wurde „Star Wars“-Produzentin Kathleen Kennedy mit dem Thalberg-Award geehrt. Es sei eine „riesengroße Ehre“, Kennedy zu folgen, sagte Broccoli vor der Gala. „Ich hoffe, dass noch viele Frauen folgen werden“.
Für diese Trophäen gibt es keinen Wettbewerb, sondern der Vorstand der Academy of Motion Picture Arts and Sciences sucht Personen aus, die einen besonderen Beitrag für Film und Gesellschaft geleistet haben.
BARBARA MUNKER