Vor zwei Jahrzehnten war Gwen Stefani vielleicht nicht die Queen of Pop – aber zumindest die Kronprinzessin. Mit ihrer Band No Doubt hatte das Californian Girl Welthits wie „Don’t speak“ oder „It’s my Life“. Und auch ihre Solokarriere lief ab 2004 prächtig. Radio ohne den flirrenden Elektropop von „Hollaback Girl“ oder „The Sweet Escape“ war undenkbar. Jetzt, mit 55, ist Gwen Stefani zurück, samt fünftem Soloalbum „Bouquet“. Der bunte Strauß an Musik trägt seinen Namen allerdings nicht ganz zu Recht. Denn passend zum Plattencover mit der Sängerin als Western-Lady klingen auch die Songs zwischen Country, Rock und Folk relativ ähnlich. Vom Einstieg mit dem rockigen „Somebody Else’s“ bis zum abschließenden Duett „Purple Irises“ mit Gatte Blake Shelton kann man das gut anhören. Aber mit dem Siebzigerjahre-Yacht-Rock von Steely Dan oder Hall & Oates, dem Gwen Stefani nacheifern will, können die Songs nicht mithalten.
JH
Gwen Stefani:
„Bouquet“ (Interscope).
★★★☆☆ Annehmbar