Das bislang als Werk von Caspar David Friedrich (1774-1840) angesehene Gemälde „Fischer am Meer“ wurde von einem anderen Künstler geschaffen. Die bisherige Zuschreibung sei nicht haltbar, sagte die Leiterin der Museen der Klassik-Stiftung Weimar, Annette Ludwig. Dies sei das Ergebnis aufwendiger Provenienzforschung und Materialanalysen für die Ausstellung „Caspar David Friedrich, Goethe und die Romantik in Weimar“, die von morgen an gezeigt wird. Dort wird auch das Bild zu sehen sein. Ludwig sagte, Zweifel an der Urheberschaft des großen deutschen Romantikmalers habe es schon länger gegeben. Das Werk sei in den Fünfzigerjahren in den Bestand der Klassik-Stiftung gekommen, nachdem es am Ende des Zweiten Weltkriegs mit Werken der Kunstsammlung des Thüringer NS-Gauleiters Fritz Sauckel (1894-1946) in einem Depot gelagert worden war. Das Ölgemälde sei 1939 von einer Stiftung angekauft worden, um es Adolf Hitler (1889-1945) zu schenken. Dazu sei es jedoch nie gekommen. Die Akten der Stiftung deuten laut Ludwig auf einen Kauf aus „seriösem Berliner Privatbesitz“ hin, der über eine Galerie vermittelt wurde. Laut Klassik-Stiftung muss die Identität des Malers vom „Fischer am Meer“ noch ermittelt werden.
EPD