„Sie denkt größer und freier“

von Redaktion

Die Choreografin Florentina Holzinger ist die einflussreichste Künstlerin des Jahres

Ihre Arbeit lässt wohl keinen kalt: Florentina Holzinger. © dpa

Das Kunstmagazin „Monopol“ hat die österreichische Choreografin Florentina Holzinger zur einflussreichsten Künstlerin des Jahres gekürt. „Ihr Werk hat eine visuelle und emotionale Wucht, die niemanden kaltlässt und die im Kunstbetrieb in ihrer Konsequenz gerade ihresgleichen sucht“, urteilt das Magazin in seiner Dezemberausgabe, die morgen erscheint.

„Monopol“ veröffentlicht jährlich eine Rangliste mit den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Kunstwelt. Holzinger, die schon mehrfach an der Berliner Volksbühne inszeniert hat („Ophelia’s got Talent“), ist bekannt für ihre spektakulären Bühnenstücke und arbeitet mit FrauenEnsembles, die meist nackt auftreten. „Sie denkt größer und freier, als es viele im klassischen Kunstbetrieb tun, und zeigt keinerlei Furcht vor Pathos und Spektakel“, schreibt „Monopol“ in der Begründung.

Zuletzt sorgte die 38-Jährige in Stuttgart für Aufregung, wo sie mit iher Opernperformance „Sancta“ an der Staatsoper gastierte. In München inszenierte sie im Jahr 2020 die Uraufführung „Étude for an Emergency“, eine „musikalische Studie für zehn Körper und ein Auto“ an den Kammerspielen.

Auf dem zweiten Platz sieht das Magazin die französische Hauptstadt. Paris sei etwa durch private Sammlungen, hochkarätige Museumsausstellungen und die Kunstmesse Art Basel Paris ins Zentrum des Interesses gerückt. „Die Kunstwelt hat eine alte neue europäische Hauptstadt.“ Auf dem dritten Platz landet die israelische Künstlerin Yael Bartana, die heuer im Deutschen Pavillon auf der Kunstbiennale in Venedig ausgestellt hat. Sie habe in vielen ihrer Filme und Projekte die Fähigkeit bewiesen, politische Fragen ästhetisch zu stellen.
SABRINA SZAMEITAT