UNSERE KURZKRITIKEN

Hilfe und Hoffnung

von Redaktion

„Ich war glücklich. Die stumme Verständigung zwischen Menschen und Tieren macht mich immer glücklich, egal ob es Katzen, Hunde, Krähen oder Schafe sind.“ Dieser Satz von Monika Maron könnte bedeuten, dass die vorliegende Erzählung ein nettes Geschenk lediglich für alle Viechnarrischen sei. Das kann man so sehen, und doch umfasst „Die Katze“ mehr. Die Schriftstellerin tut so, als wolle sie uns ohne irgendeine Kunstfertigkeit berichten, wie sie und ihr Sohn ein halbtotes Tierchen retteten und ihre Hand dabei zwischen die Fronten von Hund‘ und Katz‘ geriet. Der Biss der panischen Kranken entzündete sich. Es folgten Leichtsinn verbrämt als Pflichterfüllung, Blutvergiftung, drohende Amputation, Rettung. So lässig und oft humorvoll Maron die Geschichte angeht, so deutlich treten Leid und Tod hervor – und das Fazit: Für Lebewesen gibt es Hilfe und Hoffnung, wenn alle solidarisch sind.
SIDA

Monika Maron:

„Die Katze“. Hoffmann und Campe, 52 Seiten; 14 Euro.


★★★★☆ Lesenswert

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